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DIE STIFTER

Frank Bauer, Direktor der Bauer Wrodow Stiftung

 

Schon während seines Studiums stolperte Frank Bauer über den Satz Martin Luthers, "Ein Jurist, der nicht mehr ist, denn ein Jurist, ist ein arm Ding". Das Wort des Reformators mahnte ihn und weckte zugleich Erinnerungen an Kindheit und Jugend, an seinen Vater, der Kunsthändler in Berlin war ("Bilder-Bauer"), an seine Mutter, eine Modezeichnerin. Neben seinem Beruf als Jugendrichter entwickelte er ein ausgeprägtes Interesse an Politik, Gesellschaft, Religion und Kunst.

Die Wende in der DDR gab ihm schließlich die Möglichkeit, mit Brigitte Gross in Wrodow an der "Biosozialen Skulptur" nach den Ideen von Joseph Beuys zu arbeiten, ahnend, dass vollkommen nur das Unfertige ist.

Brigitte Gross, Stellvertretende Direktorin der Bauer Wrodow Stiftung

 

Als Kind schon hat Brigitte Gross vor einer ruinösen uckermärkischen Stadtmauer die Vergänglichkeit allen Irdischen erfahren. Fasziniert vom lakonischen Ausruf Martin Luthers "Hin ist hin" entwickelte sie ein tiefes Gefühl für die Bewahrung des Alten, des Abgelegten, des Unbeachteten. Mit ihren beiden Kindern und als Religionslehrerin näherte sie sich nach einer gescheiterten Ehe mit einem Künstler der Kunst im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys - jeder ist ein Künstler. Zusammen mit Frank Bauer gestaltete sie in zehnjähriger Arbeit Schloss Wrodow in ungewöhnlicher Weise.  

Frank Bauer und Brigitte Gross haben in einer Präambel der Satzung ihre Beweggründe für die Errichtung einer Stiftung offengelegt.

 

      „Die Zivilgesellschaft in unserem Land hat uns ein erfülltes und friedliches Leben in rechtsstaatlicher und sozialer Sicherheit ermöglicht, in denen wir viele interessante Handlungsspielräume erproben konnten. So konnten wir das ruinöse Schloss Wrodow wiederaufbauen und zu einem kulturellen Zentrum entwickeln. Es ist uns ein Bedürfnis, diesen Schatz nach unserem Tode der Gesellschaft zurück zu geben. Schloss Wrodow liegt inmitten des Europäischen Vogelschutzgebietes zwischen Rosenow und Penzlin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Nachdem die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Jahre 2012 innerhalb des Vogelschutzgebietes in der Lapitz-Geveziner Waldlandschaft mehr als 300 Hektar Wald-, Grünland- und Flachwasserflächen übernommen und der Naturentwicklung übergeben hat, soll Schloss Wrodow dereinst nach unserem Tode im Rahmen dieser Stiftung als Impulsgeber für eine Ablösung der expansiven Kultur der Moderne durch eine reduktive Moderne sein, die einerseits unsere zivilisatorischen Standards bewahrt, andererseits aber in dem endlichen System Erde die Nutzung der Ressourcen und damit den Konsum soweit reduziert, dass auch kommende Generationen noch in einer lebenswerten Umwelt leben können. Weniger ist mehr. Die Bauer Wrodow Stiftung soll in diesem Sinne auch schon vor unserem Tod Impulse setzen durch die Förderung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum mit Veranstaltungen, Seminaren, Preisverleihungen, Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen und Naturschutzverbänden sowie Aufenthaltsstipendien.“

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